Sonntag / 17. Februar 2019

Tabea Zimmermann

Tabea Zimmermann

Sonntag / 17. Februar 2019 / 17:00:00


Tabea Zimmermann, Viola
Thomas Hoppe, Klavier

Programm

Einführung 16 Uhr im Foyer

Johann Sebastian Bach
Sonate für Viola da Gamba und Cembalo Nr. 2
Paul Hindemith
Sonate für Viola und Klavier 1939
Max Reger
Sonate für Viola und Klavier op. 107

Die Künstler

Tabea Zimmermann, Viola
gehört zu den beliebtesten und renommiertesten Interpreten unserer Zeit. Zuhörer und musikalische Partner schätzen an ihr sowohl ihr tiefes musikalisches Verständnis und die Natürlichkeit ihres Spiels als auch ihre charismatische Persönlichkeit. Dass sie heute als weltweit führende Bratschistin gilt, gründet nicht nur in ihrer außergewöhnlichen Begabung, sondern ebenso in der frühen und intensiven Förderung durch ihre Eltern, der umfassenden Ausbildung durch exzellente Lehrer und dem unermüdlichen Enthusiasmus, mit dem sie ihr Verständnis der Werke und ihre Liebe zur Musik ihrem Publikum vermittelt.
Als Solistin arbeitet sie regelmäßig mit den weltweit bedeutendsten Orchestern: den Berliner Philharmonikern, dem Orchestre de Paris, dem London Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra und der Tschechischen Philharmonie. Nachdem Tabea Zimmermann in den vergangenen Spielzeiten Residencies in Weimar, Luxemburg, Hamburg und bei den Bamberger Symphonikern gestaltet hat, war sie 2013/14 und 2014/15 Artist in Residence beim Ensemble Resonanz und setzt diese enge Zusammenarbeit auch weiterhin fort. In der Saison 2015/16 war sie MuseumsSolistin bei der Frankfurter Museums-Gesellschaft.
Besondere Höhepunkte der Saison 2017/18 sind Tabea Zimmermanns Saisoneröffnungs-Konzerte mit dem Ensemble Resonanz in der Elbphilharmonie, ihre Konzerte mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Lahav Shani, mit dem Chamber Orchestra of Europe und David Robertson bei musica viva (BR München) mit dem Orchestre de Chambre de Paris, eine große Konzert-Tournee mit Les Siècles und Francois-Xavier Roth sowie gleich zwei Uraufführungen: ein neues Werk von Brett Dean mit dem Swedish Chamber Orchestra und ein neues Bratschenkonzert von York Höller mit dem Gürzenich Orchester Köln und, etwas später, dem Seoul Philharmonic Orchestra.
Einen Schwerpunkt ihrer kammermusikalischen Arbeit bildete für Tabea Zimmermann in den letzten Jahren das Arcanto Quartett mit Antje Weithaas, Daniel Sepec und Jean-Guihen Queyras. Das Arcanto Quartett war unter anderem in der Carnegie Hall New York, im Théâtre du Châtelet und der Cité de la musique Paris, beim Festival d’Aix-en-Provence, in der Philharmonie Berlin sowie im Konzerthaus Wien zu hören und in Israel, Japan und Nordamerika auf Tournee. Beim Label Harmonia Mundi erschienen CDs mit Werken von Bartók, Brahms, Ravel, Dutilleux, Debussy, Schubert und Mozart.
Tabea Zimmermann hat das Interesse vieler zeitgenössischer Komponisten für die Bratsche geweckt und zahlreiche neue Werke in das Konzert- und Kammermusikrepertoire eingeführt. Im April 1994 brachte sie erstmalig die ihr gewidmete Sonate für Viola solo von György Ligeti zu Gehör. Ihre Interpretation des Werkes, das sie anschließend in London, Paris, Jerusalem, Amsterdam und Japan spielte, fand euphorischen Anklang bei Publikum und Presse. Seitdem hat sie auch Heinz Holligers Recicanto für Viola und Orchester, das Bratschenkonzert Nr. 2 Über die Linie IV von Wolfgang Rihm, Monh von Georges Lentz, Notte di pasqua von Frank Michael Beyer, das Doppelkonzert von Bruno Mantovani, gemeinsam mit Antoine Tamestit, und Enno Poppes Filz, gemeinsam mit Ensemble Resonanz, uraufgeführt. Die Uraufführung von Michael Jarrells Bratschenkonzert spielte sie beim Festival Musica Strasbourg 2017 mit dem Orchestre National des Pays de la Loire unter Pascal Rophé, mit weiteren Aufführungen mit den Wiener Symphonikern unter Ingo Metzmacher, dem Orchestre de la Suisse Romande unter Pascal Rophé und dem Konzerthausorchester Berlin unter Mario Venzago.
Das Hindemith-Jahr 2013 nahm Tabea Zimmermann als Anlass, bei myrios classics eine hochgelobte Gesamteinspielung aller Bratschenwerke von Paul Hindemith vorzulegen. Nach dem Erfolg ihrer 2009 bei myrios classics erschienen Solo-CD mit Werken von Reger und Bach, für das sie mit einem Echo Klassik als Instrumentalistin des Jahres ausgezeichnet wurde, brachte das Label inzwischen drei weitere Alben gemeinsam mit den Pianisten Kirill Gerstein und Thomas Hoppe heraus. Insgesamt dokumentieren rund 50 CDs, die unter anderem bei EMI, Teldec und der Deutschen Grammophon erschienen sind, Tabea Zimmermanns musikalisches Schaffen. Bei Ars Musici liegt eine Aufnahme des Konzertes im Beethoven-Haus Bonn vor, bei dem sie, begleitet von Hartmut Höll, auf Beethovens eigener Bratsche spielt.
Für ihr künstlerisches Wirken ist Tabea Zimmermann sowohl in Deutschland als auch im Ausland mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Frankfurter Musikpreis, dem Hessischen Kulturpreis, dem Rheingau Musikpreis, dem Internationalen Preis der Accademia Musicale Chigiana in Siena, dem Paul-Hindemith-Preis der Stadt Hanau und jüngst als Künstlerin des Jahres der ICMA International Classical Music Awards 2017. Tabea Zimmermann ist Stiftungsratsmitglied der Hindemith-Stiftung mit Sitz in Blonay, Schweiz, und Botschafterin der Bundesstiftung Kinderhospiz. Im Juli 2013 wurde sie zur Vorstandsvorsitzenden des Vereins Beethoven-Haus Bonn ernannt. Unter ihrer Ägide findet seit Januar 2015 jedes Jahr die Beethoven-Woche Bonn statt.
Tabea Zimmermann erhielt im Alter von drei Jahren ihren ersten Bratschenunterricht, zwei Jahre später begann sie mit dem Klavierspiel. An ihre Ausbildung bei Ulrich Koch an der Musikhochschule Freiburg schloss sich ein kurzes, intensives Studium bei Sandor Végh am Mozarteum in Salzburg an. Eine Reihe von Wettbewerbserfolgen krönte ihre Ausbildung, darunter erste Preise beim Concours International in Genf 1982, Budapest 1984 und beim Wettbewerb „Maurice Vieux“ in Paris 1983. Dort erhielt sie als Preis eine Bratsche des zeitgenössischen Geigenbauers Etienne Vatelot, auf der sie seitdem spielt. Ab 1987 bis zu dessen Tod im Jahr 2000 konzertierte sie regelmäßig mit ihrem Ehemann David Shallon. Professuren hatte Tabea Zimmermann bereits an der Musikhochschule Saarbrücken und an der Frankfurter Hochschule für Musik inne; seit Oktober 2002 ist sie Professorin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, wo sie inzwischen mit ihren drei Kindern lebt.

Thomas Hoppe, Klavier
hat in den letzten Jahren einen Ruf als hervorragender Pianist und Klavierpartner aufgebaut.
Er konzertiert als Klavierpartner mit Künstlern wie Itzhak Perlman, Joshua Bell, Antje Weithaas, Mihaela Martin, Viviane Hagner, Kolja Blacher, Tabea Zimmermann, Marie-Luise Neunecker, Alban Gerhardt, Jens Peter Mainz und Frans Helmerson. Auch mit der jüngeren Generation verbindet ihn enge Zusammenarbeit, so mit Feng Ning, Ben Beilman, Chad Hoopes, Suyoen Kim, Jinjoo Cho, Sergey Malov, Adrien La Marca und Eunsun Hong.
Als Pianist des ATOS Trios konzertiert er weltweit. Verschiedene CD-Aufnahmen liegen vor, und Tourneen bringen die Musiker regelmäßig in die USA, nach Australien und durch ganz Europa: zukünftige Highlights beinhalten wiederholte Einladungen zur Wigmore Hall und Carnegie Hall, Konzerte im Concertgebouw Amsterdam, Kennedy Center Washington, Teatro Colon Buenos Aires und der alten Oper Frankfurt.
Auch mit dem ensemble 4.1 piano windtet (Klavier&Bläserquintet) konzertiert Hoppe weltweit, unter anderem in ganz Europa und den USA, aber auch im Libanon, Algerien, der Türkei oder Pakistan. Die erste CD „origins“ (2015) wurde von der Presse hervorragend aufgenommen.
Hoppe ist offizieller Klavierpartner bei verschiedenen internationalen Wettbewerben (Indianapolis, Queen Elisabeth Brüssel, Joseph Joachim Hannover) für die verschiedensten Instrumente und Gesang.
Er unterrichtet Meisterkurse in Korrepetition und Kammermusik in Deutschland, England, Bulgarien, Chile, USA, China, Japan und Australien. Er wirkt ausserdem als Kammermusiktutor an der Karajan-Akademie der Berliner Philarmoniker und an der Staatsoper Berlin.
Hoppe wurde in Bad Kreuznach geboren und war Jungstudent am Peter-Cornelius-Konservatorium in Mainz als Schüler von Agathe Wanek. 1993 ging er in die USA, um bei Lee Luvisi zu studieren. Später spezialisierte er sich an der Juilliard School of Music in New York City auf Lied- und Instrumentalbegleitung, und war Studiobegleiter für Dorothy Delay und Itzhak Perlman. Auf Einladung Perlmans arbeitete Thomas von 2001 bis 2004 als Fakultätsmitglied beim Perlman Music Program.
Thomas Hoppe lebt mit seiner Familie seit 2003 in Berlin und ist dort künstlerischer Mitarbeiter an der HfM Hanns Eisler.